Schlüsselkonzepte und Terminologie im Cloud Computing

Cloud Computing bildet das Rückgrat moderner IT-Infrastrukturen und ermöglicht Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen den Zugang zu flexiblen und skalierbaren IT-Ressourcen über das Internet. Um die Vorteile der Cloud umfassend nutzen zu können, ist das Verständnis grundlegender Konzepte und Fachbegriffe unerlässlich. Im Folgenden werden zentrale Aspekte und Begriffe des Cloud Computings fundiert erläutert, um sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen einen fundierten Überblick zu bieten.

Grundlagen des Cloud Computings

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Eines der Schlüsselelemente von Cloud Computing ist die Möglichkeit zum On-Demand Self-Service. Nutzer können IT-Ressourcen wie Rechnerleistung oder Speicherplatz selbstständig und bedarfsgerecht über ein Webportal oder eine API buchen, ohne dass hierfür ein Eingriff des Dienstleisters erforderlich ist. Dies ermöglicht es Unternehmen und Einzelpersonen, Ressourcen schnell und flexibel nach Bedarf zu nutzen und somit schneller auf wechselnde Anforderungen zu reagieren. Zudem trägt On-Demand Self-Service maßgeblich zur Kostenoptimierung bei, da nur tatsächlich genutzte Ressourcen abgerechnet werden und aufwendige Prozesse für die Bereitstellung entfallen.
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Skalierbarkeit bezeichnet die Fähigkeit von Cloud-Diensten, Ressourcen nahtlos und automatisch an den aktuellen Bedarf anzupassen. Dabei können sowohl Rechenleistung als auch Speicherplatz bei Lastspitzen kurzfristig erhöht und bei geringerer Auslastung wieder verringert werden. Dies wird als Elastizität bezeichnet und stellt sicher, dass Unternehmen stets optimal dimensionierte Ressourcen nutzen können. Besonders in dynamisch wachsenden Umgebungen, wie etwa bei Start-ups oder saisonalen Geschäftsschwankungen, ermöglichen diese Eigenschaften eine hohe Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.
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Multi-Tenancy beschreibt den Ansatz, bei dem mehrere Kunden – sogenannte Mandanten – gemeinsam auf einer physikalischen Infrastruktur oder Plattform arbeiten, aber ihre Daten und Konfigurationen streng voneinander getrennt sind. Dieses Prinzip bildet die Grundlage für die kosteneffiziente Bereitstellung von Cloud-Services, da die Ressourcen optimal ausgelastet und die Betriebskosten auf viele Nutzer verteilt werden. Durch technische Sicherungsmaßnahmen wie Virtualisierung und stärkste Isolierung wird gewährleistet, dass die Daten und Abläufe der einzelnen Kunden geschützt und voneinander abgeschirmt bleiben.

Cloud-Service-Modelle

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Infrastructure as a Service (IaaS)

Infrastructure as a Service, abgekürzt IaaS, stellt die grundlegenden IT-Ressourcen wie virtuelle Rechner, Speicher und Netzwerke als Dienstleistung bereit. Nutzer erhalten direkten Zugriff auf virtuelle Server und können diese individuell konfigurieren und betreiben. Dies gibt Unternehmen maximale Flexibilität und Kontrolle, da sie das Betriebssystem, Anwendungen und Daten autonom verwalten. Gleichzeitig entfallen jedoch die Kosten und der Aufwand, die mit dem Unterhalt eigener Hardware-Infrastruktur verbunden sind, wie etwa Anschaffung, Wartung und Aktualisierung. IaaS eignet sich insbesondere für Unternehmen, die eine hohe Skalierbarkeit benötigen oder spezialisierte Systeme einsetzen wollen.
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Platform as a Service (PaaS)

Platform as a Service (PaaS) bietet eine Abstraktionsebene über den Infrastrukturressourcen und stellt eine komplette Entwicklungs- und Betriebsplattform zur Verfügung. Entwickler können sich so auf das Programmieren und Bereitstellen ihrer Anwendungen konzentrieren, während der Cloud-Anbieter das Management der zugrunde liegenden Infrastruktur, Verwaltung des Betriebssystems, Skalierung und Sicherheit übernimmt. PaaS wird vor allem für die schnelle Entwicklung, das Testen und die einfache Bereitstellung von Anwendungen genutzt. Unternehmen reduzieren dadurch Entwicklungszeiten und profitieren von integriertem Monitoring, automatischen Updates und vielfältigen Entwicklungswerkzeugen.
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Software as a Service (SaaS)

Software as a Service (SaaS) steht für die Bereitstellung vollständig fertiger Anwendungen über das Internet. Nutzer greifen über einen Webbrowser oder eine API auf die Software zu, ohne sich um Installation, Wartung oder Upgrades kümmern zu müssen. Anwendungen wie E-Mail, CRM-Systeme oder Kollaborationslösungen zählen zu den bekanntesten Beispielen im SaaS-Bereich. Unternehmen gewinnen hierdurch an Flexibilität, da der Zugang zu den Anwendungen ortsunabhängig erfolgt und die Betriebskosten vorhersagbar kalkulierbar sind. Zudem entfällt der administrative Aufwand, da die gesamte Betriebsverantwortung beim Anbieter liegt.
Public Cloud
Die Public Cloud steht der breiten Öffentlichkeit oder einer großen Nutzergruppe zur Verfügung. IT-Services und Ressourcen werden von einem externen Cloud-Anbieter bereitgestellt, betrieben und verwaltet. Typischerweise teilen sich viele Unternehmen eine gemeinsame Infrastruktur, wobei modernste Sicherheitsstandards für den Datenschutz und die Mandantentrennung sorgen. Die Public Cloud ermöglicht einen schnellen, unkomplizierten Zugang zu neuesten Technologien und bietet eine flexible Kostenstruktur. Sie ist besonders geeignet für Unternehmen, die keine spezifischen Anforderungen an die Systemarchitektur haben oder starke Skalenschwankungen erwarten.
Private Cloud
Im Gegensatz zur Public Cloud wird eine Private Cloud ausschließlich für ein einzelnes Unternehmen oder eine Organisation betrieben. Sie kann entweder im eigenen Rechenzentrum oder durch einen externen Dienstleister realisiert werden, bleibt dabei jedoch in Nutzung und Verwaltung exklusiv einem Mandanten vorbehalten. Dadurch lassen sich individuelle Sicherheits- und Compliance-Anforderungen besonders gut umsetzen. Private Clouds werden vor allem von Unternehmen mit sensiblen Daten oder komplexen regulatorischen Vorgaben gewählt, da sie eine stärkere Kontrolle über die Infrastruktur, den Datenfluss und die Zugriffsrechte ermöglichen.
Hybrid Cloud
Die Hybrid Cloud kombiniert Private und Public Cloud-Modelle, um die Vorteile beider Ansätze miteinander zu verbinden. Unternehmen können sensible Daten und geschäftskritische Anwendungen in einer geschützten, privaten Umgebung betreiben, während weniger kritische Workloads und hochskalierbare Ressourcen flexibel aus der Public Cloud bezogen werden. Die intelligente Integration ermöglicht ein optimales Gleichgewicht zwischen Flexibilität, Kosten und Sicherheit. Hybrid Cloud-Architekturen sind besonders dort sinnvoll, wo verschiedene Compliance-Anforderungen gelten oder Kapazitätsspitzen effizient abgefangen werden müssen.
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